Wir setzen uns für die Verbesserung und Absicherung von Verkehrswegen für Radfahrer hier im Landkreis ein. Insbesondere in unseren Städten wollen wir das Fahrradklima verbessern, und da gibt es immer wieder aktuelle „Baustellen“.
Zwei Beispiele:
Die Lange Straße in Lüchow zu einer Fußgängerzone zu machen, war schon oft ein Thema, fand in der Gemeinde bislang aber keine Mehrheit. Dabei wäre es so einfach: Lieferanten und Busse dürften die Straße weiterhin befahren und Autofahrer könnten von den zahlreichen Parkplätzen aus die Geschäfte bequem zu Fuß erreichen. Immerhin, die Einkaufsstraße ist eine Tempo 30 Zone (wie wir es uns für alle Städte wünschen), aber ein Fahrradstreifen in einer Fußgängerzone wäre deutlich sicherer.
Eine ernsthaft sicherheitsrelevante Problemzone haben wir auch in Dannenberg. Hier gibt es eine Schule, die nicht direkt mit dem Fahrrad angefahren werden kann. Die Schüler müssen dafür die Straße überqueren und das ist alles nicht gesichert.
In unserer Arbeit verstehen wir uns als Mittler zwischen den Radfahrern und den Entscheidungsträgern beim Landkreis und den Gemeinden. Leider gibt es bei uns im Landkreis keinen Fahrradbeauftragten als zentralen Ansprechpartner, bei dem man seine Probleme direkt vortragen kann. Trotzdem können wir in der Regel mit unseren Kontakten in der Verwaltung besser kommunizieren als jeder einzelne, Druck aufbauen, eine Stimme reinbringen und dabei auch noch den richtigen Ton treffen.
Insgesamt ist die Lage in unserem Landkreis für Radfahrer gar nicht so schlecht, dennoch würden wir uns noch mehr und vor allem auch jüngere Mitglieder wünschen, die uns unterstützen und ein symbiotisches Netzwerk aufbauen. Vielleicht können wir neben unseren Infoständen auf verschiedenen Veranstaltungen auch einen festen Umwelt-Info-Laden eröffnen.
Natürlich ist Verkehrspolitik auf dem Land nicht so spannend wie in der Stadt und viele steigen im flächenmäßig großen Wendland auch schnell mal ins Auto anstatt aufs Rad. Da leisten wir aber beispielsweise mit der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“, die der ADFC zusammen mit der AOK Gesundheitskasse jährlich startet, auch einen zusätzlichen Anreiz.
Ganz praktische Hilfe bietet auch der ADFC Schutzbrief. Bei einer Panne oder einem Unfall gibt es durch fachkundige Mechaniker oder ambitionierte Helfer per Telefon oder vor Ort Unterstützung. Im günstigsten Fall reichen schon kleine Tipps am Telefon zur Selbsthilfe und die Tour kann ohne Verzögerung fortgesetzt werden.
Wir wollen das Fahrradklima besonders in den Städten verbessern und eine menschenfreundlichere Verkehrswelt auf- und ausbauen. Dafür stehen wir in engem Kontakt mit der Politik und Verwaltung, um das Verkehrsnetz fahrradfreundlicher zu gestalten und eine Gleichstellung mit dem motorisierten Verkehr zu erreichen.
Unterstützung hier im Wendland erfahren wir durch eine hohe Verdichtung verschiedener solidarischer Lebensstile und dem erhaltenen Bewusstsein der Menschen für die Natur, für Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz.
Gegründet wurde der ADFC 1979 in Bremen. Die Mitglieder waren die erste Zeit über das ganze Bundesgebiet verstreut, bis im Laufe der Jahre einzelne Kreis- oder Landesverbände entstanden, um die Arbeit und Treffen vor Ort zu erleichtern.
Der ADFC Lüchow-Dannenberg ist kein eigenständiger Verein, sondern eine Untergliederung des Landesverbandes Niedersachsen und seit den 90er Jahren aktiv. Im Februar 2020 hat Roland Ließ den Vorsitz als Nachfolger von Martin Neubauer übernommen und kümmert sich mit 6 bis 9 Mitstreitern um die Interessen und Belange der Radfahrer im Wendland. Insgesamt hat der Kreisverband rund 80 Mitglieder.
Mit unserer Arbeit fördern wir die Nutzung alternativer Verkehrsmittel. Wir wollen mehr Menschen auf das Rad bringen, ihnen die entsprechende Verkehrssicherheit und Infrastruktur bieten, das führt dann schon automatisch zu besserer Luft. Wenn man insbesondere in den großen Städten die Voraussetzungen für Radfahrer verbessern könnte, würde das schon viel bringen. Was genau sich ändern müsste, erfahren wir von den Betroffenen selbst. In unserem ADFC Fahrradklima-Test können sie beurteilen, in welchem Zustand die Radwege sind und ob sie sich dort sicher fühlen, ob sie im Herbst von Laub oder Ästen befreit und im Winter geräumt sind. Die Ergebnisse geben Verkehrsplanern und den Verantwortlichen lebensnahe Rückmeldungen zum Erfolg ihrer Radverkehrsförderung und nützliche Hinweise für Verbesserungen. Frei nach dem Motto: Meine Stimme bringt das Fahrrad in Bewegung!
Titelbild
Urheber: Klaus Mayhack
