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Der Verein Landwende ist eine Erzeuger-/Verbrauchergemeinschaft und setzt ausschließlich auf lokale Produkte – selbst regional ist schon zu weit. Wir holen die Produktionen, die aus der Region ausgelagert wurden, zurück. Fernversorgung mit Lebensmitteln ist das Problem. Wenn man anhand einer Umweltverträglichkeitsstudie die Ernährungswirtschaft durchcheckt, stellt man fest: wie unverträglich sie ist! Nicht nur die Landwirtschaft, der Transport, die Produkte, egal ob agroindustrielle Ausrichtung oder biologisch. Auch sie wird immer konventioneller, das macht sie zwar billiger, kostet uns aber die Welt. Das macht keinen Sinn. Wir machen eine Gemüsegärtnerei nach Imkerart, fordern eine Repionierisierung der Erzeugung, setzen Schwerpunkte für mehr Blütenvielfalt für Bestäuberinsekten, für Vielfalt und Widerstandskraft.
Die Landwende bleibt bei Europas bewährtem Sortenprofil statt F1 Hybriden anzubauen. Diese auch den Biobereich dominierenden Sorten ergeben Kulinarik mit Knalleffekt: Man isst sich daran fett, während der Körper im Mangel verhungert.
Eine Wissensgesellschaft macht sich auf den Weg als Relaunch der 800jährigen Ackerbürgerkultur Europas.
Wer frische Gartenerzeugnisse von uns haben will, beteiligt sich monetär an den Produktionskosten und nimmt sich seinen Anteil der Ernte. Das funktioniert wie eine normale SoLaWi. Darüber hinaus bietet unser Depot im Herzen Lüchows einen kleinen solidarischen Markt. Kleinerzeugende Betriebe versorgen uns hier mit Eiern, Brot oder Honig wie es solidarisch vereinbart ist.
Durch den Verbraucherstammtisch im solidarischen Café der Landwende wollen wir Leute für das Projekt gewinnen und ein neues System am Markt etablieren, eines das die Ausbeutung beendet.
Über die Urproduktion in den Gärten hinaus, bauen wir im solidarischen Segment auch eine Verarbeitung auf und Dienstleistungsangebote, es ist oft experimentell aus purer Lebenlust des Entdeckens.
Wir sehen in der Gartenwirtschaft einen großen Zukunftsbeitrag. Alles, was derzeit an Nahrungsmitteln verheerend über den Globus herzieht, ist durch bewusstes Konsumieren und einen vernünftigen Erzeugungsprozess vor Ort von jedem Einzelnen für sich zu beenden.
Auf diesem Weg lassen wir das Schnelllebige hinter uns, kommen raus aus dieser Glocke, hin zu mehr Ruhe und Verantwortbarkeit. Für diesen Wandel initiieren wir mit der Landwende Organisationsstrukturen, wollen Fortbildung, Forschung oder Wirtschaftsförderung auf solidarischer Basis selber schaffen, losgelöst von staatlichen Instrumenten. Die Politik hält sich raus aus all dem was mir machen, wir brauchen keine Zertifizierung, wollen eine Vielfalt kleiner Initiativen. Diese Freiheit ist das große Gut unseres Landes.
Letztlich geht es um ein gutes Leben im Wendland. Lüchow vervollständigen wir uns selber zu einer Smart-City, zu einem Lebensmittelpunkt nach unserem Geschmack, frei nach der Maslowschen Bedürfnispyramide denn Kiez ist wendisch.
Im März 2007 schloss sich eine Konsumentengruppe zusammen, um eine SoLaWi in Lüchow aufzubauen. Der Verein hat rund 9 Mitglieder, eine Gärtnerin, 4 Nachbarhelfer und 20 bis 30 Ernteteile.
Wir betreiben eine klimapositive Landwirtschaft - nicht negativ, nicht neutral, sondern positiv. Dadurch beweisen wir: Gute Lebensmittel sind nicht das Problem, sondern die Lösung. Für unsere Ernährung braucht es weder Containerschiffe noch Luftbrücken, LKWs, Straßen, Parkplätze, Discounter, oder Spritzmittel und Erdöl. Wir arbeiten unverpackt und schaffen lokale Arbeitsplätze.
Unser frisches Gemüse wächst in Schubkarrenentfernung, innerhalb von 300 -800 Metern, im Idealfall gehen die Leute in die Gärten und ernten selbst… aus dem Garten auf die Gabel.

Titelbild
Bildunterschrift: Acker auf der Bleichwiese
Urheber: Landwende

Burgstrasse 5 29439 Lüchow
(Gutes Leben selber machen)
Autor

Jörg Knaak

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